Wohnimmobilien: Aktuelle Preisentwicklung und Ausblick bis 2027
Die Nachfrage nach Immobilien in Deutschland bleibt hoch – „Betongold“ gilt weiterhin als eine beliebte und stabile Wertanlage. Nach dem deutlichen Preisrückgang im Jahr 2023 zeigt sich der Immobilienmarkt nun wieder auf Erholungskurs. Wie das Statistische Bundesamt auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, sind die Preise für Wohnimmobilien im vierten Quartal 2024 im bundesweiten Durchschnitt um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres lagen die Preise sogar um 1,9 Prozent höher.
Besonders in Städten und urbanen Gebieten setzte sich der Preisanstieg fort. In den sogenannten „Big Seven“ – Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf – verteuerten sich Eigentumswohnungen im Jahresvergleich um 1,6 Prozent, Ein- und Zweifamilienhäuser um 1,1 Prozent. Allerdings zeigt sich im Quartalsvergleich ein differenzierteres Bild: Während die Preise für Wohnungen leicht um 0,3 Prozent zurückgingen, stiegen die Preise für Häuser deutlich um 3,9 Prozent. In den kreisfreien Großstädten legten die Wohnungspreise zum Vorjahr um 2,5 Prozent zu, Häuser verteuerten sich um 2,2 Prozent.
Ein ganz anderes Bild zeigt sich in dünn besiedelten ländlichen Regionen. Hier gaben die Immobilienpreise als einzige Regionstypen leicht nach: Wohnungen wurden im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent günstiger, Ein- und Zweifamilienhäuser um 0,9 Prozent. Dies deutet darauf hin, dass die Nachfrage in ländlichen Gegenden zurückgeht, während städtische Lagen weiterhin stark nachgefragt sind.
Die Entwicklung der Immobilienpreise ist eng verknüpft mit der Zinslage. In den Jahren von 2008 bis 2022 hatten niedrige Bauzinsen für einen kontinuierlichen Anstieg der Preise gesorgt. Mit der Inflation zogen die Zinsen jedoch wieder an, was den Markt 2023 spürbar abkühlte. Damals verzeichnete Deutschland laut früheren Angaben des Statistischen Bundesamts mit 8,4 Prozent den stärksten Rückgang der Wohnimmobilienpreise seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000.
Auch das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) bestätigte, dass die Preise für Eigentumswohnungen im Gesamtjahr 2024 im Schnitt um 1,5 Prozent gefallen sind. Einfamilienhäuser wurden um 1,6 Prozent günstiger gehandelt, während Mehrfamilienhäuser sogar einen Preisrückgang von 3,0 Prozent verzeichneten.
Trotz dieser Rückgänge erwarten viele Marktbeobachter eine erneute Trendwende. Eine Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter Analysten ergab, dass die Immobilienpreise in Deutschland im Jahr 2025 voraussichtlich um durchschnittlich 3,5 Prozent steigen werden. Für die beiden Folgejahre rechnen Experten mit einem moderateren Anstieg von jeweils rund 3 Prozent.
Das Statistische Bundesamt kündigte zudem an, dass es rückwirkend bis 2022 Korrekturen an den Immobilienpreisdaten vornehmen wird, was bedeutet, dass die endgültigen Zahlen für 2024 erst zu einem späteren Zeitpunkt vorliegen werden.
Insgesamt zeigt sich: Der deutsche Immobilienmarkt bleibt in Bewegung. Während in Ballungszentren weiterhin mit steigenden Preisen zu rechnen ist, könnten ländliche Regionen in Zukunft weniger stark nachgefragt werden – eine Entwicklung, die für Käufer wie Investoren von Bedeutung ist.